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Die Ermittlungsergebnisse der Polizei im Kampf gegen  Kinderpornographie


September 2003, Operation Marcy:

Die Polizei sprengt mit der bislang größten weltweiten Operation unter dem Namen «Marcy» 38 kinderpornografische Zirkel im Internet. In Deutschland wurden dabei 530 mutmaßliche Täter ermittelt, die kinderpornografisches Material besessen oder verbreitet haben sollen. Bei dem Schlag gegen die Kinderpornografie-Szene wurden 745 Computer, mindestens 35.500 CDs, 8.300 Disketten sowie 5.800 Videos beschlagnahmt. An der Aktion waren bundesweit insgesamt 1.500 Beamte von Polizei und Staatsanwaltschaft beteiligt. Weltweit kam die Polizei 26.500 tatverdächtigen Internet-User in 166 Staaten auf die Spur.

Zugang zu dem Pädo-Netz erhielten nur Personen, die selbst Fotos oder Filmsequenzen via Internet zur Verfügung stellten. Ein Haupttatverdächtiger in Magdeburg begrüßte die Polizei gar mit den Worten: "Erstaunlich, dass Sie erst jetzt auf mich gekommen sind." Die übrigen Tatverdächtigen kommen aus allen sozialen Schichten und Berufsgruppen: Verwaltungsbeamte, Lehrer, Polizisten, Bundesgrenzschutzbeamte und auch ein Pfarrer.

Nach Mitteilung der Ermittler lässt das beschlagnahmte Material vor allem erkennen, dass die Verbreitung von Gewaltpornografhie mit realen Misshandlungen der Opfer deutlich zunimmt, die Kinder immer jünger und die Darstellungen immer brutaler werden. Einzelne dieser Gewaltvideos mit Misshandlungen und Folterungen sowie Filme mit Kleinkindern, die erst wenige Monate alt sind, wurden durch die Täter zu Höchstpreisen von 20.000.- EUR je Film verkauft.

Der Bund Deutscher Kriminalbeamter beklagt, dass Kinderpornographie nicht zu den Straftaten gehört, bei denen Richter einer Telekommunikationsüberwachung anordnen können, womit die Möglichkeit entfällt, emails kontrollieren zu dürfen.

mehr: heise-online


update 31.10.2003, Großrazzia in München:

Die Polizei hat bei einer Großrazzia in München einen mutmaßlichen Kinderschänderring zerschlagen und zwölf Verdächtige festgenommen. Die überwiegend aus der bayerischen Landeshauptstadt stammenden Männer sollen nicht nur Tausende kinderpornografische Bilder und Videos über das Internet verbreitet, sondern sich auch selbst über Jahre hinweg an Minderjährigen vergangen haben, teilte eine Sprecherin der Polizei am Freitag mit. Mehr als 200 Polizisten und Staatsanwälte hatten in der Nacht zum Freitag zu einem Überraschungsschlag ausgeholt und insgesamt 18 Wohnungen durchsucht. Schwerpunkt war die bayerische Landeshauptstadt, wo die Beamten am Donnerstagabend blitzartig 16 Wohnungen stürmten. Die Einsatzkräfte hätten die Objekte die ganze Nacht bis um 8.00 Uhr Morgens gründlich durchsucht, berichtete die Sprecherin. Auch in Memmingen und in Oberbayern wurde nach Polizeiangaben jeweils eine Wohnung durchsucht. Insgesamt wurden 36 Computer, 41 Festplatten und über 8.000 CD-ROMs mit unzähligen Pornobildern und Videos beschlagnahmt. Der Schlag ging auf die Recherchen eines Reporters zurück, der sich für den «Stern» und das ZDF über ein Jahr lang inkognito in einen deutschlandweit agierenden Kinderschänderring einschleusen konnte. Dadurch habe so viel Belastungsmaterial gesammelt werden können, dass zumindest eine Enttarnung des Münchner Ablegers gelungen sei. Einige Täter seien bereits einschlägig vorbestraft. Die Beschuldigten hätten bei ihren Taten ihr pädosexuelles Treiben auch selbst gefilmt oder fotografiert und das Material im Privatkreis sowie über das Internet verbreitet.


update 06.11.2003: Folgendes meldet die sich selbst so bezeichnende "AG Pädo Fachgruppe Pädophilie in der AHS e.V." in einer eigenen Mitteilung als direkte Folge der Verhaftungen:

AG Pädosexualität Pädophilie Rhein Ruhr

Nach den Geschehnissen in München - am 31.10.2003 wurden nach Presseberichten 18 Mitglieder der AG Pädo verhaftet - hat sich die APPRR zum 3.11.2003 aufgelöst. Ihr Kommentar: In München wurde erstmals in der Geschichte der Pädo-Selbsthilfe eine komplette Gruppe als kriminelle Vereinigung eingestuft und laut Presseberichten alle aktiven Gruppenmitglieder festgenommen. Dass dies ausgerechnet der Münchner Gruppe passiert, die sich immer um besonders große Transparenz und Offenheit bemüht hat, ist erschreckend und im höchsten Maße besorgniserregend. Erstmals ist es möglich gegen Pädos vorzugehen, ohne ihnen eine konkrete Sexualstraftat nachweisen zu müssen. Die bloße Mitgliedschaft in einer SHG genügt um verhaftet und womöglich über den gesamten Zeitraum der Ermittlung festgehalten zu werden, was für die Betroffenen existenzzerstörend ist. Für die Mehrzahl der APPRR Mitglieder ist dieses Risiko nicht mehr hinnehmbar. Die Teilnahme an einer SHG wird zum unkalkulierbaren Risiko. Auch besteht die Gefahr, dass die jüngste Berichterstattung zu verstärkten Angriffen auf Selbsthilfegruppen führen wird. Aus diesem Grund stellt die APPRR ihren Gruppenbetrieb mit sofortiger Wirkung ein.


update: Operation Mikado. Anfang 2007 gibt die Staatsanwaltschaft Halle bekannt, dass in der zweiten Jahreshälfte 2006 im Kampf gegen Kinderpornografie im Internet die Daten sämtlicher Kreditkarten in Deutschland überprüft wurden. Insgesamt gibt es in Deutschland 22 Millionen Kreditkarten. Deren Daten haben Kreditkartenunternehmen auf Bitten der Fahnder auf Kriterien wie Zahlungen auf ein bestimmtes Konto abgeglichen. Die Namen der Kunden, auf die die Kriterien zutrafen, wurden dann den Justizbehörden mitgeteilt. 322 Verdächtige seien ermittelt worden. Auf Anfrage der Fahnder stellten die Banken Daten von Kreditkartenbenutzern zur Verfügung, die im Sommer 2006 an ein verdächtiges Konto eine bestimmte Summe gezahlt hatten. Die Beschuldigten haben demnach mit MasterCard- und VISA-Kreditkarten bezahlt. Dabei hatten die Ermittler nur Zugriff auf die von den Banken zur Verfügung gestellten Informationen und konnten nicht selbst Kundendaten einsehen. Die Prüfung selbst erfolgte elektronisch. Den Banken wurden fünf Daten übergeben, die sie prüfen sollten, unter anderem die Kontonummer, der Betrag und die Zahlungsfrist. An der "Mikado" genannten Operation waren die Landeskriminalämter aller Bundesländer beteiligt. Hunderte Wohnungen und Geschäftsräume wurden durchsucht. Den Beschuldigten wird vorgeworfen, sich durch eine Zahlung von monatlich 79,99 $ auf ein Konto im Ausland zeitweise Zugang auf eine illegale Internetseite verschafft zu haben. Darauf soll kinderpornografisches Material angeboten worden sein.

Der Landesbeauftragte für den Datenschutz in Schleswig-Holstein., Thilo Weichert, hält eine derartige Maßnahme für zulässig: "Die Kreditkartenunternehmen wurden in Fällen angefragt, wo ein ganz konkreter Verdacht bestand - das ist eine ganz normale Maßnahme."

mehr: Spiegel online, Die Welt online


update: Acht Terabyte Daten von österreichischer Polizei beschlagnahmt:  

Den österreichischen Behörden ist ein weiterer schwerer Schlag gegen die Kinderporno-Szene geglückt. 2.360 Verdächtige in 77 Ländern wurden ausgeforscht. 23 Verdächtige kommen aus Österreich, gegen 600 ermittelt das FBI in den USA, gegen 400 die deutschen Behörden.  Insgesamt wurden rund acht Terrabyte an Daten beschlagnahmt. Die Ermittlungen wurden von einem Wiener file-sharing Anbieter ins Rollen gebracht, auf dessen server ohne sein Wissen Videodateien hochgeladen worden waren. Innerhalb von 24 Stunden habe es mehr als 8.000 Zugriffe gegeben, die "schwersten sexuellen Missbrauch von Kindern", das jüngste davon erst etwa fünf Jahre alt, zeigten.

mehr: ORF.at


update 22. August 2008:  Bayerische Polizei deckt Pädophilen-Netzwerk auf

In jahrelanger Ermittlungsarbeit hat die bayerische Polizei ein internationales Pädophilen-Netzwerk aufgedeckt. Sie ermittelte Daten von Tausenden Internetnutzern aus 98 Staaten, die zwei Kinderpornos bei einem Provider im Bereich Konstanz heruntergeladen hatten, wie das Landeskriminalamt Bayern am Freitag mitteilte. Alleine in Deutschland gebe es 987 Verdächtige. Die Betroffenen stammen aus allen Bevölkerungsschichten und allen Altersgruppen..

mehr: FAZ.net vom 22.08.2008

 

 
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