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Die Offizielle Website von Andrew Vachss

 

VOR DEM LANDGERICHT VON RANKIN COUNTY, MISSISSIPPI

DER STAAT VON MISSISSIPPI
GEGEN FALL Nr. 3610
JIMMY TATUM -ANGEKLAGTER-


PROTOKOLL EINES TEILS DES VERFAHRENS IM VORBEZEICHNETEN PROZESS VOR DEM EHRENWERTEN ROBERT L. GOZA, RICHTER AM LANDGERICHT DES 20. JUSTIZBEZIRKS,AM 27. FEBRUAR 1992.




ANWESENHEIT:

Anwesend als Vertreter des Staates:

Der Ehrenwerte Jim Kelly
Der Ehrenwerte Rick Mitchell
Stellvertretende Bezirksstaatsanwälte
Rankin und Madison County

Anwesend als Vertreter des Angeklagten:

Der Ehrenwerte John Robbins
Rechtsanwalt
Brandon, Ms 39042

OHNE ANWESENHEIT DER JURY:

GERICHT: Das Kind wird der nächste Zeuge sein. Ich beabsichtige, sie ohne Anwesenheit der Jury zu vereidigen und sie über die Verpflichtung, wahrheitsgemäß auzusagen, zu belehren, um festzustellen, ob sie in Anbetracht ihres Alters eine zuverlässige Zeugin in diesem Fall ist. Man hat mir zudem erklärt, dass die Staatsanwaltschaft es wünscht,dass der Hund „Vachss“ herein gebracht wird, um das Kind bei seiner Aussage zu begleiten. Bestehen irgendwelche Einwände gegen die Anwesenheit des Hundes?

MR. ROBBINS: Ja Sir, wir haben Einwände, Euer Ehren.

GERICHT: Bringen Sie Ihre Einwände für das Protokoll vor.

MR. ROBBINS: Wir möchten vorbringen, dass wir keine Einwände hätten, wenn dies ein Blindenhund wäre oder irgendeine andere Art von Tier, das jemand für den Gebrauch eines seiner Sinne benötigt, aber in diesem speziellen Fall ist das nicht der Grund und daher erheben wir dagegen Einspruch, dass der Hund in den Gerichtssaal gebracht wird.

GERICHT: Erklären Sie mir zwei Punkte zu Protokoll: Erstens, erläutern Sie mir auf welche Weise Ihr Mandant durch die Anwesenheit des Hundes benachteiligt wird; und zweitens, worin Sie den Unterschied sehen zwischen der Begleitung durch einen Hund, um ihr Sicherheit und Trost zu vermitteln und meiner Erlaubnis, dass das Kind seine Lieblingspuppe oder seinen Teddybär zu seiner Aussage mitnehmen darf. Bitte unterscheiden Sie dies für mich zu Protokoll.

MR. ROBBINS: Das ist ein großer Unterscheid, um mit Frage Nummer zwei zu beginnen, zwischen einem ungefähr 90 Pfund schweren Tier und einem Teddybär.

GERICHT: Worin liegt da der prinzipielle Unterschied?

MR. ROBBINS: Um Frage Nummer zwei zuerst zu beantworten, es gibt einen gewaltigen Unterschied, zwischen einem ungefähr 90 Pfund schweren Tier und einem Teddybär, den das Kind in seinen Armen halten kann.Der Hund ist bereits durch seine Größe beendruckend. Das Kind scheint in keiner Weise irgendeinen Trost zu benötigen. Wenn sie jedoch einen Teddybär wünscht, dann haben wir selbstverständlich nichts dagegen, wenn ein Teddybär für das Kind in den Gerichtssal gebracht wird. Und soweit es die Benachteiligung meines Mandanten betrift, so ist sie die Zeugin der Anklage und sollte alleine im Zeugenstand sein,ohne jede Hilfe und Unterstützung. Wenn der Angeklagte in den Zeugenstand treten müßte, würde ihm das Gericht auch keinerlei Hilfe erlauben, es sei denn er wäre blind oder taub oder etwas in der Art. Es sieht so aus, als wäre nichts verkehrt mit dem Kind, sie scheint ein vollkommen normales kleines Mädchen zu sein. Aus diesem Grund sind wir der Auffassung, dass er sicherlich benachteiligt ist durch die Unterstützung, die sie im Zeugenstand hat.

GERICHT: Welche Art von Bindungsprozess hat zwischen Vachss und dem kleinen Mädchen stattgefunden?

MR. MITCHELL: Kathy Meeks wird in Kürze aussagen, sie hat ein umfangreiches Wíssen darüber,ich glaube der Hund gehört dem Kinderschutzzentrum in Jackson, wo das kleine Mädchen seine Sitzungen hatte. Nach meiner Kenntnis war der Hund fast bei allen Gelegenheiten dabei, wenn das kleine Mädchen dort ihre Gespräche mit dem Doktor führte. Dr. Meeks wird aussagen, dass sie und der Hund gemeinsam weitermachen. Sie hat eine Beziehung zu dem Hund aufgebaut, sie fühlt sich geborgen dadurch, dass der Hund dort ist. Wenn aus irgendeinem Grund jemand anders, ein Erwachsener einen Hund benötigen würde um dort hinauf zu gehen, so glaube ich nicht,dass der Staat dagegen Einwände hätte. Sofern Mr. Robbins behaupten sollte,dass sein Zeuge Hilfestellung durch ein Tier benötigt, so denke ich nicht, dass der Staat dagegen Einwände erheben wird. Hinzukommt, dass Mr. Robbins eine Eröffnungserklärung vor der Jury hielt und zu diesem Zeitpunkt keine Einwände hatte. Ich hatte ihnen gesagt, dass ein Hund dabei sein würde. Er sagte, wenn sie einen Hund bräuchte,dann wolle er einen Hund dort oben haben.

GERICHT: In Ordnung, ich kann nicht erkennen, dass die Anwesenheit des Hundes irgendeinen nachteiligen Effekt auf die Rechte von Mr. Tatum in diesem Prozess haben könnte und ich sehe, dass es das Kind bei seiner Aussage unterstützen könnte. Es wird nun nicht notwendig sein, dass jemand mit Vachss im Gerichtssaal bleibt. Ich meine, es ist eine Sache, Vachss im Gerichtssal zu haben und eine andere, Vachss und seine Trainerin hier zu haben.

MR. MITCHELL: Sie sollten vielleicht den Halter fragen. Er dürfte das am besten beantworten können. Ich denke der einzige Grund, warum wir Doktor Hawthorne hier haben sollten, ist für den Fall, dass Vachss sich entscheidet aufzustehen und etwas zu unternehmen. Es wird keinerlei Kontakt zu dem Hund geben, solange er dort liegt. Sie sollten vielleicht fragen...

GERICHT: Doktor Hawthorne?

DR. HAWTHORNE: Manchmal wird es zu heiss dort drunter und er entschließt sich herauszukommen. Zuletzt hatte mich, ich glaube Judge Smith, gebeten hierzubleiben für den Fall, das jemand sich Sorgen darübermacht, dass er herausläuft.

GERICHT: Ich nehme an, dass Vachss kein gefährliches Tier ist. Worum ich Sie bitten möchte, Doktor Hawthorne, ist, sich dort drüben hinzusetzen, bevor wir die Jury hereinholen. Bitten Sie Cody herein.

GERICHT: Hallo. Ich muß mich mit Dir für einem Moment unterhalten.Wie heisst Du?

ANTWORT: Cody Mann.

GERICHT: Wie alt bist Du, Cody?

ANTWORT: Sieben.

GERICHT: Wann hast Du Geburtstag?

ANTWORT: 19. April 1984.

GERICHT: Und gehst Du zur Schule?

ANTWORT: Richland Middle School.

GERICHT: In welcher Klasse bist Du?

ANTWORT: In der zweiten.

GERICHT: Du bist letztes Jahr in die Schule gekommen und das ist nun dein zweites Jahr?

ANTWORT: Ja.

GERICHT: Hast Du alles geschaft und gute Noten bekommen?

ANTWORT: Ja, Sir.

GERICHT: Gehörst Du einer Kiche an, gehst Du zum Sonntagsgottesdienst?

ANTWORT: Ja, Sir.

GERICHT: Weisst Du wo wir sind und was wir hier machen, in welcher Art von Raum wir sind?

ANTWORT: Ja, Sir, es ist ein Gerichtssaal.

GERICHT: Weisst Du in welchem Stuhl Du sitzt?

ANTWORT: Einem Zeugenstuhl.

GERICHT: Und weisst Du, dass die Männer die dort drüben sitzen von der Staatsanwaltschaft sind und dass Mr. Robbins der Anwalt von Mr.Tatum ist und Mr. Tatum hier vor Gericht steht?

ANTWORT: Ja, Sir.

GERICHT: Und weisst Du wer dort drüben auf der Bank sitzt?

ANTWORT: Die Jury.

GERICHT: Weisst Du was ein Eid, die Wahrheit zu sagen, ist?

ANTWORT: Ja, Sir.

GERICHT: Was ist es?

ANTWORT: Ich weiss nicht genau.

GERICHT: Kennst Du den Unterschied, ob man die Wahrheit sagt oder eine Geschichte erzählt, die nicht wahr ist?

ANTWORT: Ja, Sir.

GERICHT: Und weisst Du, was am besten ist?

ANTWORT: Die Wahrheit zu sagen.

GERICHT: Warum, was passiert wenn Du nicht die Wahrheit sagst,weisst Du das?

ANTWORT: Man bekommt Ärger.

GERICHT: Und weisst Du was der Eid ist, der Eid vor Gott zu schwören, die Wahrheit zu sagen.

ANTWORT: Ja, Sir.

GERICHT: Weisst Du, wie Gott sich bei Leuten fühlt, die die Wahrheit sagen?

ANTWORT: Er ist richtig stolz auf sie.

GERICHT: Und wie fühlt er sich bei Leuten, die es nicht tun?

ANTWORT: Ganz schlecht.

GERICHT: Und was möchtest Du, wie Gott sich bei Dir fühlen soll?

ANTWORT: Ganz stolz.

GERICHT: Cody, Vachss, der Schäferhund, ist mit Dir im Zeugenstand.Wie fühlst Du Dich mit ihm?

ANTWORT: Sicher.

GERICHT: Du magst ihn. Soll er bei Dir im Zeugenstand bleiben,während Du aussagst?

ANTWORT: Ja, Sir.

GERICHT: Denkst Du dass Du Dich dadurch sicher fühlst?

ANTWORT: Ja, Sir.

GERICHT: Mr. Mitchell, Mr. Kelly, Mr. Robbins, irgendwelche Fragen,die sie stellen möchten?

ALLE ANWÄLTE: Keine Fragen, Euer Ehren.

GERICHT: In Ordnung, meine Herren. Ich denke, Ms. Mann ist eine taugliche Zeugin in diesem Fall und dass es im besten Sinne der Gerechtigkeit ist,dass es Vachss gestattet wird, sich mit ihr im Zeugenstand aufzuhalten. Der Name des Hundes ist „Vacks“?

MS. HAWTHORNE: V-a-c-h-s-s.

GERICHT: Was für eine Art Name ist das?

MS. HAWTHORNE: Der Name des früheren Besitzes ... ein Anwalt aus New York City, Andrew Vachss, hat den Hund unserem Zentrum überlassen.

GERICHT: Oh, ich verstehe. Es ist wirklich eine Ehre, wenn ein Hund wie dieser nach einem benannt wird. Bitten Sie die Jury herein.

** IM NACHFOLGENDEN GEHT DER PROZESS WEITER**



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