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Raised by the State

- Vom Staat großgezogen ...

... sind viele der Romanfiguren von Andrew Vachss. Was das ganz real heißen kann, soll der folgende Bericht über den jahrzehntelangen Missbrauch von Kindern in Kinderheimen in Portugal und England aufzeigen.

Zur Misshandlung von Kindern in evangelischen und katholischen Heimen in Deutschland lest unsere Berichterstattung über Peter Wensierkis Buch "Schläge im Namen des Herrn".

 


Jahrzehntelange sexuelle Misshandlungen im Waisenhaus Casa Pia in Lissabon

Aus der Berichterstattung der Medien in Deutschland und der Schweiz, Juli 2003

Offenkundig mit Wissen von Behörden und höchsten Staatsvertretern befriedigten im Waisenhauses "Casa Pia" in Lissabon jahrzehntelang die Mitglieder der High Society ihre sexuellen Wünsche, vornehmlich an Taubstummen und Waisen. Zu den Kunden sollen Diplomaten, Künstler, Richter, Journalisten, Ärzte, Manager und Spitzenpolitiker gehört haben.

Prominentester Beschuldigter ist derzeit der frühere portugiesische Sozialminister Paulo Pedroso, der während seiner zweijährigen Amtszeit bis 2002 auch die politische Verantwortung für das «Casa Pia» trug. Der 38-jährige wird von Kindern des Waisenhauses beschuldigt, sich mindestens 15 Mal an ihnen vergangen zu haben.

Seit 25 Jahren scheint es auch bereits Mitwisser in diversen Regierungen und Ermittlungsbehörden gegeben zu haben, die alle Anzeigen, Klagen und Briefe Betroffener verschwinden ließen. Vorwürfe gegen eine Angestellten der Casa Pia waren bereits vor über 20 Jahren erhoben worden. Damals wurden die Ermittlungen jedoch unter mysteriösen Umständen wieder eingestellt. Der frühere Staatspräsident, Genereal Ramalho Eanes, soll damals von den Vorfällen informiert worden sein, jedoch nichts unternommen haben. Eanes hat bislang zu den Vorwürfen geschwiegen.

Auch später gab es immer wieder Vorwürfe wegen sexuellen Missbrauchs, denen aber nicht nachgegangen wurde.

Dass diese Phädophilen-Mafia nun doch noch aufflog, ist dem Anwalt Pedro Namora zu verdanken. Er verbrachte seine Kindheit im «Casa Pia» und beschloss, diese nun öffentlich zu machen. Seitdem melden sich immer mehr Opfer. Mehrere Ex-Bewohner von Heimen bestätigten im Fernsehen, dass sie missbraucht wurden.

Auch die Liste der -prominenten- Täter wird länger. «Die Kinder kennen zwar nicht ihre Namen, aber sie kennen ihre Gesichter», sagt Catalina Pestana, die neue Direktorin des Waisenhauses. "Es ist wie in einem Horrorfilm."

Unter Verdacht stehen zudem die Angestellten die Kinderheims. Nahezu das gesamte Direktorium wurde bereits entlassen. Ein Angestellter des Heims wurde festgenommen. Er soll nicht nur selbst Kinder vergewaltigt haben, sondern auch "Prominenten die Minderjährigen für sexuelle Zwecke zugeführt" haben.

Staatspräsident Jorge Sampaio und Ministerpräsident Jose Manuel Durao Barroso reagierten "erschüttert" auf die Enthüllungen. Allerdings war ein erster Verdacht bereits vor 20 Jahren aufgetreten. Damals wurden die Ermittlungen jedoch unter mysteriösen Umständen wieder eingestellt.

Die staatliche Organisation Casa Pia betreibt Heime in verschiedenen portugiesischen Städten, in denen insgesamt 4.000 Kinder leben.


update 28.02.2008:

Jahrzehntelange sexuelle Misshandlungen, Folterungen und Morde in englischem Kinderheim

Ein Skandal um mögliche Misshandlungen in einem Kinderheim auf der britischen Kanalinsel Jersey schockiert derzeit Großbritannien. Nach schier unerträglichen Berichten von Betroffenen haben Spürhunde am Mittwoch bei der Suche nach weiteren Kinderleichen angeschlagen. Die Reaktion der Polizeihunde sei „sehr stark gewesen“, sagte der stellvertretende Polizeichef von Jersey, Lenny Harper. „Wir müssen damit rechnen, weitere sterbliche Überreste mutmaßlicher Opfer von Kindesmissbrauch zu entdecken.“

Die Polizei rechnet inzwischen damit, dass mehr als 160 Menschen als Kinder Opfer der Gewalt wurden. Zudem sei ein weiterer zugemauerter Kellerraum des ehemaligen Kinderheims „Haut de la Garenne“ in der Ortschaft St. Martin entdeckt worden. Dieser soll nun untersucht werden.

In einem ähnlichen Kellerraum hatte die Polizei am vergangenen Wochenende ein Kinderskelett gefunden. Derzeit gehen die Ermittler Hinweisen auf sechs mutmaßliche Kindermorde und auf zahlreiche Sexualverbrechen hauptsächlich aus den siebziger und achtziger Jahren nach. Zahlreiche Betroffene berichteten erst jetzt, nach jahrelangem Schweigen und teils unter Tränen, in dem Heim gequält und vergewaltigt worden zu sein.  [...]

Die Zustände in „Haut de la Garenne“ müssen beispiellos gewesen sein. Systematisch seien ältere Kinder von Angestellten angestachelt worden, Jüngere anzugreifen und zu vergewaltigen, berichtete der heute 59 Jahre alte Peter Hannaford. Er selbst sei als Heimkind mit zwölf Jahren „fast jede Nacht“ Opfer solcher Gewalttaten geworden. Andere Zeugen berichteten, wie sich Heimmitarbeiter bei Partys betranken und dann Kinder missbrauchten. „Vergewaltigungen von Mädchen ebenso wie Jungen in allen Altersgruppen waren an der Tagesordnung“, sagte eine 49 Jahre alte ehemalige Heimbewohnerin aus.

Gerade weil sie „zu den schwächsten Kindern“ gehörte, musste sie in dem Heim zwischen 1973 und 1975 wieder und wieder Vergewaltigungen über sich ergehen lassen, wie die Mutter zweier Kinder berichtete. Angestellte hätten sich regelmäßig zu Sex- und Saufgelagen getroffen. „Es wurden Jungen und Mädchen gleichermaßen vergewaltigt, in allen Altersgruppen.“

mehr: FAZ.net vom 28.02.2008

 


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