Der Ultimative Faschismus
von Andrew Vachss
ursprünglich erschienen in Expo, Nr. 1, 1996 (Deutschland)

Der ultimative Faschismus ist der Kindesmißbrauch. Seine Opfer sind Kriegsgefangene, die von keiner Genfer Konvention beschützt werden, sie sind Geiseln von Terroristen. Und wie in allen Konzentrationslagern imitieren einige Gefangene die Unterdrücker. Daher überrascht es nicht, daß der ununterbrochene Mißbrauch von Kindern über Generationen hinweg die glühendsten Anhänger des Faschismus hervorbringt.

Eines sollte man sich klar machen: Die meisten Faschisten sind Gefolgsleute — gewalttätige Schafe. Sie werden "angeführt" von einigen wenigen, diese wiederum werden von den wirklichen Führern, apolitischen Profiteuren, wie Vieh getrieben.

Was soll man zu einer Weltanschauung sagen, deren logischer Schluß die Verehrung der Degeneration ist? Wie wollen die Faschisten ohne Inzucht ihre "reine" Rasse bekommen? Weil ihre Ideologie den Inzest zelebriert, ist die faschistische Toleranz aller Formen des sexuellen Kindesmißbrauchs verständlich.

Diese Wahrheit hat zwingend eine andere Wahrheit zur Folge: Ein rechtschaffener Krieg gegen die Unterdrücker der Humanität ist das höchste Bestreben unserer Art.

Wenn wir allerdings die Skinhead-Bewegung betrachten, ist es nicht mehr so einfach. Skinheads wählen den einzigen Verein, der sie noch aufnimmt. Anstatt um die Aufmerksamkeit und Loyalität dieser jungen Leute zu werben, bezeichnen wir sie als schwachköpfige Schläger. Einige von ihnen werden dieser Beschreibung gerecht, die meisten jedoch nicht. Während sich die Liberalen aufs Selbstbeglückwünschen zurückziehen, rekrutieren die Faschisten fröhlich, was die anderen ignorieren. Junge Menschen brauchen einen Sinn. Sie sind die natürlichen Krieger unserer menschlichen Familie. Wenn sie eine faire Chance bekommen, werden die meisten von ihnen zu uns stehen, nur noch die psychotischen Außenseiter werden dann weiterhin in der Dunkelheit lauern.

Faschismus ist die Politik des Soziopathen. Man kann ihn nicht mit einer vernünftigen Debatte bekämpfen. Die Liberalen streben "Herz und Verstand" der Wählerschaft an, während beim Faschisten hinter den Masken das Raubtier lacht, voller Verachtung für das Prinzip der Selbstbestimmung. Wie dürfen den Unterdrücker aber nicht imitieren, denn sonst werden wir wie er. Einen Hitler zu töten wäre ein wahrer Akt der Menschlichkeit. Eine solche Kreatur zu foltern hieße aber, seine elende Sicht des Menschen zu bestätigen.

Die Richtung ist klar. Wenn wir die giftigen Blüten des Faschismus wirklich aufhalten wollen, müssen wir an seinen Wurzeln ansetzen. Wenn wir nichts unternehmen, unsere Kinder zu retten, können wir uns selbst auch nicht retten.

 


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