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Der Fall Dutroux - der Prozess

Zehnte Prozesswoche

Die achtjährige Vorgeschichte des Falles Dutroux bis zur Prozesseröffnung hier clicken

Der Ablauf der vorangegangenen Prozesswochen: hier clicken

Die Plädoyers: hier clicken

Das Urteil: hier clicken

 

Michel Lelièvre, Komplize der mit Dutroux auf der Anklagebank sitzt, soll diesem aus Furcht und Bewunderung zugleich gefolgt sein. Das erklärten psychiatrische Experten in dem Schwurgerichts-Prozess um die Entführung und Ermordung mehrerer Mädchen vor acht Jahren. Michel Lelièvre habe Dutroux` Repressalien gefürchtet, aber auch gehofft, dass etwas von dem Glanz des Überlegeneren auf ihn abstrahle, erläuterten die Experten. Er sei nicht aus sich heraus gefährlich, könne es aber im Verein mit anderen werden.

Nach Angaben von Ermittlern, die ebenfalls als Zeugen aussagten, war Lelièvre in seiner Jugend durchaus freundlich und umgänglich. Schon als Kleinkind wurde er allerdings in eine Pflegefamilie gegeben. Als der zweite Mann seiner Mutter wegen Mordes verhaftet wurde, sei er geschockt gewesen. Über Drogengebrauch und Kleinkriminalität geriet Lelièvre nach den Ermittlungen auf die schiefe Bahn. Durch Bekannte kam er in Kontakt mit Dutroux, der ihm eine Wohngelegenheit verschaffte. Gleich darauf hat nach den Ermittlungen der heute 33-jährige Lelièvre geholfen, 1995 die beiden Mädchen An und Eefje zu entführen. Deren Leichen wurden erst nach der Verhaftung der mutmaßlichen Täter ein Jahr später gefunden. Auch soll Lelièvre 1996 an den Entführungen von Sabine und Laetitia beteiligt gewesen sein. Beide konnten aus dem Kellerverlies in Dutroux' Haus gerettet werden. Am Tag nach der Entführung von Laetitia hat Lelièvre den Ermittlungen zufolge von dem ebenfalls mitangeklagten Michel Nihoul 1000 Pillen Ecstasy erhalten. Daraus wird auf eine Beteiligung Nihouls, der auch Dutroux gut kannte, an den Entführungen geschlossen.

Sachverständige haben die mitangeklagte Ex-Frau des mutmaßlichen Mädchenmörders als schwer gestörte Persönlichkeit beschrieben. Michelle Martin, inzwischen von Marc Dutroux geschieden, sei chronisch depressiv, bescheinigte ihr ein Psychiater am Donnerstag vor dem Schwurgericht in Arlon. Die heute 44-jährige Martin sei eine offene und intelligente junge Frau gewesen, die aber schwer unter dem frühen Tod ihres Vaters und unter den Depressionen ihrer Mutter gelitten habe. Als sie Dutroux kennengelernt habe, sei sie bald Opfer seiner Aggressionen und Gewalt geworden, ihm aber gleichwohl völlig verfallen. „Er wurde zum Gott für mich wie vorher mein Vater“, so Martin während der der Ermittlungen. Bereits Mitte der 80er Jahre beteiligte sie sich mit Dutroux an mehreren Entführungen und Vergewaltigungen junger Frauen, wofür sie später auch verurteilt wurde. In dem jetzigen Verfahren hat Martin den Ermittlern zahlreiche Hinweise auf die Täterschaft ihres früheren Mannes gegeben. Dieser wiederum beschuldigte im Prozess erstmals seine Ex-Frau der Mittäterschaft. Frühere, sie entlastende Aussagen habe er erlogen, um sie zu schützen, hatte behauptet.

zur nächsten Verhandlungswoche



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